Jahnsportplatz: Schnellschuss statt Sorgfalt? – Verwaltungsvorlage zurück in die Ausschüsse

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Die heutige letzte Gemeindevertretung des Jahres verlief zunächst zügig und konstruktiv – bis zum letzten Tagesordnungspunkt. Dort eskalierte die Diskussion um eine Tischvorlage für Ertüchtigungsmaßnahmen am Jahnsportplatz. Das Ergebnis: Die Vorlage wurde zurück in die Ausschüsse verwiesen. Einigkeit bestand jedoch darin, diese auch als Sonderausschüsse durchzuführen, um die Förderfrist nicht zu gefährden.

Der FC Neuenhagen 1913 erhielt am kommenden Freitag sein neues Vereinsheim – ein wichtiger Schritt für einen Verein mit 35 Teams. Die Verwaltung wollte nun schnell Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ beantragen. Bis zum 15. Januar 2026 läuft die Frist für die Interessenbekundung.

Doch der Antrag offenbarte gravierende Mängel: Weder wurden die zuständigen Ausschüsse ordentlich beteiligt, noch der Behindertenbeauftragte eingebunden – obwohl Barrierefreiheit ausdrückliches Förderziel ist. Der Antrag selbst enthält handwerkliche Fehler, die Kostenschätzung wirft Fragen auf.

Besonders die vorgeschlagenen technischen Lösungen überzeugten nicht. Bei der Flutlichtanlage könnte eine Verteilung auf mehr Masten mit geringerer Leuchtintensität sowohl den Spielern als auch den Anwohnern zugutekommen. Auch beim Lärmschutz zur Mittelstraße fehlt die Diskussion über optimale Lösungen.

Qualität vor Tempo

Natürlich unterstützen wir die Sanierung des Jahnsportplatzes und die Förderung des Sports in unserer Gemeinde. Doch gerade bei einem Projekt dieser Größenordnung – knapp 600.000 Euro Gesamtkosten – ist Sorgfalt unverzichtbar.

Die Förderfrist darf kein Grund sein, demokratische Beteiligungsverfahren zu übergehen und fachliche Standards zu vernachlässigen. Deshalb war die Einigung auf Sonderausschüsse der richtige Kompromiss: Wir nehmen uns die Zeit für gründliche Beratung, verlieren aber die Fördermöglichkeit nicht aus den Augen.

Eine durchdachte Planung in den Ausschüssen wird bessere Lösungen hervorbringen – für den Verein, die Sportler und die Anwohner. Wir setzen auf Qualität statt Quantität. Der Jahnsportplatz verdient ein ausgereiftes Konzept, keine überstürzte Entscheidung.