PM: Fachliche Enthauptung des WSE gescheitert

FREIE MITTE fordert Bürgermeister zur Sacharbeit auf

In einer aufgeladenen Atmosphäre fand unter der Tribüne der Rennbahn Hoppegarten die lang erwartete Sitzung zur Absetzung der Verbandsspitze des Wasserverbands Strausberg-Erkner statt. Die sieben Bürgermeister, die den Antrag auf Absetzung ohne weitere schriftliche Begründung eingereicht hatten, mussten dabei eine empfindliche Niederlage hinnehmen.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung sahen sich zwei der Unterzeichner gezwungen, ihre Unterstützung für den Antrag auf Weisung ihrer Gemeindevertretungen zurückzuziehen. Während der Sitzung selbst enthielt sich auch der neu im Amt befindliche Altlandsberger Bürgermeister Michael Töpfer (parteilos, Altlandsberg) und entzog dem Antrag seines Vorgängers die Unterstützung.

Bemerkenswert war, dass sich außerhalb der Gruppe auch keine Unterstützer fanden. Am Ende ergab die Abstimmung lediglich 4 Zustimmungen zur Abwahl von Bähler, während 10 Mitglieder dagegen stimmten und 2 sich der Stimme enthielten. Interessanterweise entschieden sich sogar Arne Christiani (parteilos, Grünheide) und Hans-Joachim Schröder (parteilos, Amt Spreenhagen) gegen die Absetzung von Gerd Windisch, ohne dass sie dazu eine Anweisung erhalten hatten. Ansgar Scharnke (Die Parteilosen, Neuenhagen) und Sven Siebert (parteilos, Hoppegarten) hielt dies nicht davon ab, ihren Kurs stur beizubehalten. Sie stimmten als Einzige für die Entlassung von Verbandsvize Gerd Windisch. Damit ist das gemeinsame Mittelzentrum im Verbandsgebiet komplett isoliert.

Stadionatmosphäre im Saal war für den Vorsitzenden neu

Der Abstimmung ging eine äußerst intensive Bürgerfragestunde voraus, die vor den Augen der Presse und des Fernsehens stattfand. Ungewöhnlich viele Einwohner meldeten sich zu Wort und sprachen sich in einer Atmosphäre, die an ein Stadion erinnerte, eindeutig gegen die Entlassung aus. Die Versuche des Verbandsversammlungsvorsitzenden Hendryk Pilz, dies zu unterbinden, stellte dieser dann auch resigniert ein. Der verzweifelte Versuch Töpfers, die Abstimmung zu vertagen, scheiterte aus formalen Gründen. Selbst das wurde unter seitens der Zuschauer frenetisch gefeiert.

Einer der Drahtzieher der Intrige, Landrat Gernot Schmidt (SPD), fehlte gänzlich. Er dürfte den Gegenwind geahnt haben.

„Das Sachverstand über politisches Kalkül siegt, ist die positive Nachricht des Abends. Es sollte jeden Bürger ermutigen, sich einzubringen und den Mund aufzumachen, wenn es nötig ist. Dass es funktioniert, haben wir heute gesehen,“ zeigte sich Rico Obenauf (Vorsitzender der Wählergruppe FREIE MITTE Neuenhagen) erleichtert, „Leider haben die Bürgermeister Scharnke und Siebert das gemeinsame Mittelzentrum nun auch im Wasserverband isoliert. Es ist Zeit, dass hier Demut einkehrt und die Erkenntnis reift, dass wir nur mit den anderen Gemeinden gemeinsam und nachhaltig wachsen können. Der Versuch der fachlichen Enthauptung des WSE musste scheitern und das ist gut so.“

„Es ist erschreckend, wie wenig Gefühl für die Situation bestand. Die Bevölkerung erkennt die dramatischen Fakten rund ums Wasser, die überehrgeizigen Bürgermeister jedoch nicht. 200 Zuschauer bei einer Verbandsversammlung, wer das Signal nicht erkennt, sollte mit Politik aufhören,“ ergänzt Roman Zabel (stellvertretender Vorsitzender der Wählergruppe FREIE MITTE Neuenhagen), „Es ist jetzt die Aufgabe der Bürgermeister zur Sacharbeit zurückzukehren und die Probleme in den Gemeinden in den engen Grenzen, die ihnen durch die Natur gesetzt werden, zu lösen. Um die Luftschlösser können wir uns dann kümmern, wenn das Wasserproblem mithilfe des Landes nachhaltig gelöst ist.“


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